WoMo ULG

Unser Wohnmobil „ULG“

Autor: Joachim

Die Technik

  • Mercedes-Benz Allrad Sprinter 907.643 mit einem OM654 Euro VI Motor.
  • 4 Zylinder Diesel mit 190 PS und 9 Gang Automatik.
  • Er ist 6 Meter lang und knapp 3 Meter hoch und damit schon eine stattliche Erscheinung.

Ab Werk aufgelastet auf 4,1 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Leergewicht 3,2 Tonnen. Als 3,5 Tonner zugelassen ergäbe sich nur eine Zuladung von 300 Kg.

Überschlägige Rechnung zur Zuladung:

  • 75 kg Zweite Person
  • 55 kg Ersatzrad/Halter    
  • 30 kg Unterbodenschutz    
  • 30 kg dritte Blattfeder         
  • 60 kg Wasser
  • 15 kg Fahrradträger            
  • 25 kg Mountainbikes           
  • 15 kg Slider                         
  • 15 kg Tisch/Stühle               
  • 20 kg Werkzeug                  
  • 10 kg Gasflasche                
  • 30 kg Küchenutensilien, inkl. Lebensmittel                        
  • 30 kg Bekleidung                 
  • 10 kg Bettzeug/Handtücher
  • 10 kg Auffahrhilfe                
  • 20 kg und viel Kleinkram    
  • Macht in Summe:       430 kg

Aufgezählt ist hier nur das Minium, wir wollten auf Nummer sicher gehen. Die Nachteile nehmen wir in Kauf.

Die Nachteile sind:

  • Erster TÜV|AU schon nach 2 Jahren, ab 7 Jahren dann jährlicher TÜV|AU.
  • Autobahn Maut in Europa ist ab 3,5 Tonnen deutlich teurer

Wir haben in den ersten Wochen eine komplette Hohlraumversiegelung mit Dinitrol machen lassen. Im Dezember 2022 haben wir bei Firma Iglhaut eine Differentialsperre für das Hinterachsdifferential einbauen lassen und zusätzliche noch eine dritte Blattfeder.

Abgerundet wurde das Aussehen durch eine Folierung der Seiten, transparente Steinschlagschutzfolie am vorderen Stoßfänger, der Motorhaube und der seitlichen Karosserie im oberen Bereich. Den finalen persönlichen Look hat der ULG durch unser Logo auf der Motorhaube und unserem Schriftzug auf der Schiebetüre erhalten.

Wie wohnt es sich?

Der Wohnmobilausbau ist ein Hymer Grand Canyon Crossover. Wir schlafen hinten quer zur Fahrtrichtung, haben uns einen 6 cm dicken Topper zusätzlich auf die dreiteilige Matratze angepasst und schlafen sehr gut. Im Mittelteil steht ein wirklich großer Kühlschrank, der auch bei Außentemperaturen jenseits der 35 Grand Celsius souverän kühlt. Gegenüber ist das Bad. Toilette, Waschbecken und Dusche funktionieren gut. Klar ist da nicht viel Platz, aber uns reicht das gut. Heißes Wasser zum Duschen für uns beide gibt es ausreichend. Die Küche mit dem Gasherd und der Spüle funktioniert. Nicht mehr oder weniger.

Sitzbank, drehbare Sitze und der Tisch reichen für uns beide gut aus, auch bei schlechtem oder kaltem Wetter innen zu wohnen und zu essen.

Stauraum gibt es für unseren Bedarf reichlich, zumal wir noch einen Slider mit 3 Auszügen unter das Bett haben einbauen lassen. Wir waren es gewohnt mit unserer AfricaTwin, zwei kleinen Alukisten und einer Gepäckrolle 3 Monate mit dem Zelt zu reisen, für uns jetzt Luxus pur.

Durch ein Solarpanel auf dem Dach und zwei zusätzlichen Lithium Batterien im Heck mit zusammen 150Ah braucht es in der Regel keinen zusätzlichen Landstrom.

Die Heizung mit Diesel funktioniert wunderbar. Auch bei Temperaturen draußen um die Null Grad Celsius schläft es sich sehr gut im Warmen.

Die Qualität des Ausbaus durch Hymer ist schon gut, allerdings hapert es im Detail. Bei der Preisdifferenz zwischen dem nackten Sprinter und dem Verkaufspreis sollte es möglich sein mehr Sorgfalt, also mehr Zeit beim Ausbauen aufzuwenden und etwas Liebe zum Detail aufzubringen. Einige Schwachstellen wurden seitens Hymer zügig behoben. Im Internet finden sich etliche Websites zum Thema Qualität, wer weitere Details sucht.

Was echt schwach ist !

  • Die Hupe ist eines Mercedes nicht würdig, quäkt so vor sich hin, und wird getauscht
  • Die „Musikanlage“ / Radio hat trotz DAB nicht mal im Ansatz Sound.
  • MBUX und „Hello Mercedes“ funktioniert so lala, ist aber immer gut für einen Lacher, wenn „Senora Mercedes“ nicht helfen kann oder einen nicht versteht.
  • Das Moskitonetz an der Schiebetüre wurde schon einmal getauscht und das neue macht auch nicht den Eindruck dass es Jahre lang funktionieren wird.
  • Das Dachfenster über dem Bett ist in der Bedienung fummelig und einfach sehr schlecht zu bedienen

Wie fährt es sich nun ?

Mit einem Wort: KLASSE!!!

  • Stadtverkehr – durch die nur 6 Meter Länge und des kleinen Wendekreise sehr gut.
  • Landstraße – souverän, auch LKW überholen kein Problem, die 190 PS machen das locker.
  • Autobahn – mit dem Tempomat und Abstandhalter sehr entspannt.
  • Piste – Gebirgs- und Schotterpisten auf dem Balkan waren mit Übersicht problemlos zu fahren
  • Schnee – haben wir nicht vor

Durch die Dachfenster, das Solarpanel und die Markise, plus die grobstolligen All Terrain Reifen insgesamt doch recht laut, es ist kein PKW.

FAZIT

Wir mögen den „ULG“ und er bleibt bei uns! Wir freuen uns auf zukünftige Reisen und Abenteuer.

„Ein Mercedes ist ein Mercedes, ist ein Mercedes!“

frei nach Gertrude Stein (The world is round, 1939: „Rose is a rose is a rose“)